Kein Anfang?

Warum nicht damit Anfangen die Realität anzuerkennen

Der Älteste Traum der Menschheit

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WeitHinausDas Leitthema meines Blogs, aber auch das was mich derzeit generell interessiert, ist ja die Frage, wie wir Entscheidungen treffen. Darüber habe ich sehr lange aus verschiedenen „Richtungen kommend“ nachgedacht. Fast immer bin ich dabei auf das gleiche „Verlangen“ gestoßen. Es ist etwas, das uns durchdringt und von dem wir besessen sind, aber kaum erkennen, in welche Bereiche dieses Verlangen hineinreicht.

Aus den Anfängen der Menschheit bis heute ist es für uns von zentraler Bedeutung:

Durch die Zeit zu blicken,

die Zeit zu beherrschen.

 

Den zweiten Teil möchte ich hier einmal getrost ignorieren, denn sonst wird der Bogen zu weit und zudem muss ich, um die Zeit beherrschen zu können, zuerst einmal die Zeit durchdringen können.

Kennen wir nicht etwa alle die Faszination des Wetterberichtes, selbst dann, wenn wir doch daran kaum etwas ändern können und dank Auto, Garage und Arbeitsplatz kaum mit dem wahren Wetter in Berührung kommen müssen.

Paläontologie, Astronomie, Prähistorik, Physik, Archäologie, Statistik, Chemie, Medizin, …
stellen sich doch (zumindest eine) dieser Fragen

  • Wie war etwas?
  • Wie ist etwas?
  • Wie wird etwas werden?

Doch war das nicht schon immer so? Schon lange vor der regulären Wissenschaft, haben Menschen bereits versucht diese drei Fragen zu beantworten und so manches davon kennen wir doch bis heute aus unserer Kultur.

Astrologie, Hellseherei, Wahrsagerei, Kartenleger, Medien, Schamanen, Wünschelrutengeher, Alternativmedizin, Geomantie, …
machen doch auch nichts anderes als zu versuchen sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Sein wir aber ehrlich, fast immer (bei den ersten Beispielen, wie den zweiten) ist es die Zukunft, die uns interessiert. Denn auch wenn es vielleicht nicht offensichtlich ist. Medizin (egal welcher Herkunft) ist eine Prophetie. Man versucht aus der Gegenwart mit dem was ich über die Vergangenheit weiß oder vermute eine Prognose für die Zukunft aufzustellen (und dann noch überlegen wie kann man die Zukunft in eine bessere Bahn lenken, wenn notwendig – durchdringen – beherrschen).

Wenn wir wissen, wie etwas wird, können wir vorsorgen, den Problemen ausweichen oder die Gefahren vielleicht sogar verhindern. Ein schönes Beispiel dazu liefert uns die Bibel mit der Geschichte von Mose und den Sieben fetten und den Sieben mageren Jahren.

Die Zukunft verliert ihren Schrecken, wenn wir wissen was auf uns zu kommt, wenn das was kommt nicht mehr plötzlich kommt, sondern langsam. Das ist ja der Grund, das zentrale Element WARUM WIR WISSENSCHAFT BETREIBEN. Es ist die Motivation und der Sinn der Wissenschaft.

Was aber noch wichtiger ist, es ist der Grund warum Wissenschaft IMMER besser ist als alle Alternativen.

Warum?

Nehmen wir einmal an, dass Astrologie, Hellseherei, Wünschelrutengängerei, Alternativmedizin, … funktionieren und uns demnach brauchbare Prognosen für die Zukunft liefern. Super. Trotzdem behaupte ich hier keck dass es sinnlose Prognosen sind! Weil ich zuviel getrunken habe? Weil ich zu sehr von meiner Meinung eingenommen bin? Schwachsinn! Einfach weil es sich IMMER um rein qualitative Aussagen handelt. Wenn es anders wäre, dann SIND die Aussagen entweder bereits widerlegt, oder eine Methode IST bereits Wissenschaft und damit nicht mehr Teil der „Alternativen“ Welt.
Ich will jetzt nicht sagen das Qualitative Aussagen schlecht sind, aber sie sind einfach schlechter als Quantitative Aussagen. Heutzutage kann man mit den hochgenauen Methoden überall Quecksilber oder Arsen nachweisen (mittels AAS oder MS können praktisch wenige Atome dieser Metalle nachgewiesen werden). Daher ist es sinnlos zu sagen etwas enthält diese Schwermetalle. Sinn voll ist es nur mehr, wenn man zumindest weiß ob es mehr oder weniger als ein Grenzwert enthalten ist.

Was bedeutet das jetzt für die Aussage von vorhin?

Wir gingen davon aus, dass die Alternativen Methoden das beste Ereignis vorhersagen können. (Falls das nicht der Fall wäre und die Methode nur irgendein Ereignis vorhersagt, dann wäre es für die Alternativen NOCH SCHLECHTER). Klarerweise funktioniert keine der bekannten Methoden (Wahrsagerei, Astrologie, Teeblattlesen, Hühnereingeweide, … ) so gut, dass sie IMMER das eintretende Ereignis perfekt vorhersagt. Denn dann würden wir alle schon lange nur mehr diese Methode verwenden und sie wäre sicher auch wissenschaftlich anerkannt. (Anders ausgedrückt, wäre es eine quantitative Methode die für ein einziges mögliches Ereignis eine 1 vorhersagt und für alle anderen möglichen Ereignisse eine 0.) Also können sie uns wohl, das lehrt uns ja die Quantenmechanik (auch wenn mich Quantenmechaniker für diese Aussage sicher schlagen würden) maximal das wahrscheinlichste Ereignis vorhersagen. Was aber all diesen Techniken abgeht ist die Information WIE hoch der Fehler ist, was sind die alternativen Möglichkeiten und deren Wahrscheinlichkeiten.  Sicher sind wissenschaftliche Aussagen nicht so leicht zu verstehen. Ja man kann sogar den Eindruck gewinnen, dass es unsicher ist, aber in Wahrheit ist es umgekehrt. Die erste Methode verschweigt uns einfach die Probleme und wenn etwas schiefgeht, dann kann man erst nachher forschen wie es wirklich sein könnte. Fast alle großen Katastrophen der letzten Zeit haben Wahrsager&Co NACHHER erklären können, aber vorher nicht auf weise die irgendwie geholfen hätte diese zu verhindern.

Jetzt noch zum Abschied ein kleines Beispiel:

Nehmen wir eine Wetterprogonose. Sagen wir für den nächsten Tag wird es

  • zu 34% schönes Wetter,
  • zu 33% bedeckt
  • zu 33% Regen mit eventuell möglichen Unwettern geben.

Der Wahrsager meines Vertrauens (eben ein „Echter WahrsagerTM“), der, wie wir ausgemacht haben, ja das wahrscheinlichste Ereignis vorhersagt, wird also schönes Wetter vorhersagen.

Was werden wir im Wetterbericht hören? Wahrscheinlich soetwas: Die Sonne werden wir morgen kaum sehen, dagegen muss sogar mit Regen gerechnet werden und auch Unwetter sind möglich. Hört sich jetzt aber ganz anders an als vorhin! Oder?

Die Wahrscheinlichkeit für die Wetterprognose ist in diesem Fall etwa 100%, für den Wahrsager 35% und für den Wetterbericht etwa 66%. Die Prognose ist so, dass man sagen kann, alles ist möglich, der Wetterbericht sagt schlechtes Wetter vorher, ist aber sehr wahrscheinlich.
Nur so als Einschub, ich kenne jetzt keine Quellen mehr, aber ich habe mal gehört, dass ein Grund, warum wir der Wettervorhersage nicht so recht trauen der ist, dass die Prognosen zwar meist korrekt sind, aber die Verantwortlichen für die „Wettershows“ lieber die extremen und dramatischeren Möglichkeiten berichten. Hören sich halt besser an, als ein „Alles ist möglich“.
Der Wahrsager hat die klarste Aussage getroffen (was jetzt nicht unbedingt normal in dem Gewerbe ist, aber das ist ja ein „Echter WahrsagerTM“ 😉 ). Wir Menschen verstehen klar was er uns sagt uns sind zufrieden. Wenn es eintritt, freuen wir uns (und es wird 1 von 3mal passieren) und gratulieren dem Wahrsager, ansonsten vergessen wir das einfach. Immerhin 33% ist doch nicht schlecht und mit einem Würfel hätte ich schlechter geraten. Zudem wird es ja vielleicht auch Wetterlagen geben, wo das beste Ereignis bei 100% liegt. Unser „Echter WahrsagerTM“ wird also (selbst wenn er nicht schwindelt und seine Methode perfekt ist) im Durchschnitt weit über 50% liegen und da denken wir wie super (Was, wenn es Menschen gäbe, die das könnten). Was man jedoch nicht vergessen darf, Leute mit Wetterfühligkeit und die Wetterprognose wird trotzdem immer besser sein, als der beste „Echter WahrsagerTM

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