Ich habe gerade auf Psiram den Blogartikel „Harmlose Masern und Anthroposophie bei derstandard.at“ gelesen.
Weil ich mich über den Schwachsinn, der mir dort klar wurde, so aufregen muss, hier ein paar Worte zum Abreagieren.
Natürlich ist es nicht der übliche Inhalt, denn das ist ja vorhersagbar gewesen.
Zeitung versucht ausgewogen zu sein und es kommt Unfug dabei heraus. Soweit der übliche Plot.
Doch es wurde auch die Erklärung der Anthroposophie warum man nicht impfen soll. Auch das eigentlich nichts neues und ebenfalls bereits dort treffend pariert. Mir wird jedenfalls klar, warum ich mich bisher mit Homöopathie und nicht mit Anthroposophie beschäftigt habe. So ein Schwachsinn ist mir noch nicht untergekommen.
In der anthroposophischen Medizin wird auch Einflüssen aus dem Vorleben des Menschen eine Rolle zugesprochen: es existiert das esoterische Phänomen des Karma, gegen das laut Steiner selbstverständlich nicht geheilt werden könne. Daraus leitet sich ein typisch anthroposophisches Weltbild ab: Krankheiten sind unvermeidlich, man darf sie nicht verhindern. Es ist gut, wenn Kinder Krankheiten durchmachen, sie gehen daraus gestärkt hervor.
Oder um das Interview zu zitieren:
Wenn sich der Körper hingegen mit den Erkrankungen auseinandersetzen muss, wird das Immunsystem gestärkt, ..
Frei nach: “Was uns nicht umbringt, macht uns stärker”.
Ein paar Opfer, siehe oben bei Dr. Mitter, werden dabei wohlwollend in Kauf genommen. Und wenn man nach einer Mittelohrentzündung vielleicht taub wird? Keine Sorge, so etwas stärkt den Charakter! Neben der angeblichen Stärkung des Immunsystems wird durch das Durchmachen der Krankheit auch eine “Höherentwicklung” hervorgerufen.
Gilt sicher auch bei der Kinderlähmung – so eine kleine Verkrüppelung kann doch nur gut für die Entwicklung des Immunsystems und vor allem die geistige Einstellung sein.
Was mich so aufregt sind nicht die sarkastischen Bemerkungen am Ende sonder der Gedanke am Anfang. Ich brauch das jetzt einmal, und werde gleich noch viel sarkastischer.
Wenn Krankheiten unvermeidbar sind, warum gibt es dann überhaupt Anthroposophie? Ganz schlüssig ist mir dann das Konzept nicht. Doch vom alten Steiner etwas schlüssiges zu erwarten ist auch zu viel des Guten.
Warum also verbindet die Anthroposophie dann nicht aus dem gleichen Grund:
– Chirurgie nach Unfällen
– Die ganze Notfallmedizin
– Hygiene bei der Geburt. Wenn es das Karma des Kindes oder der Mutter verlangen, darf man Komplikationen doch nicht vermeiden. Endlich mehr tote Kinder! Ich glaube ich muss mich gleich übergeben.
– Sauberkeit generell ist von Übel. Wenn man nicht mit einer kormagegebenen Krankheit in Berührung kommt, erkrankt man vielleicht nicht daran. Also nicht nur „Masenparties“ wie wäre es mit Pest, Collera und Ebula?
DAS NENNE ICH IMPFSCHADEN!
Also um es mal ganz klar beim Namen zu nennen, ohne jede Beschönigung. Die Anthroposophen wollen für uns und unsere Kinder Tod und Leid, Hauptsache das Karma bleibt Sauber. Genau die Typen, die ich aufsuchen würde, wenn ich krank bin.
Hat sie da wer nicht alle?
Dienstag, 8. April 2014 um 06:46
Das ist kein Impfschaden, das sind ganz eindeutig Gehirnschäden. Steiner ist wahrscheinlich einmal vor die Wand gelaufen.. achnee, mehrmals, sozusagen ständig 😉
Mittwoch, 9. April 2014 um 07:49
Im Grunde gebe ich dir recht. Alleine das ich mir keine Wand vorstellen kann, die so viel Schaden hervorrufen kann. Außerdem ist es eine Beleidigung für all unsere lieben Wände, wenn man sie dafür verantwortlich machen will. Mir fällt für so jemanden nur eine Beleidigung ein: Du Homo sapiens.
PS: Wenn schon Steiner „etwas“ seltsam ist, was sind dann die Leute, die den Unfug glauben, den er von sich gegeben hat.