Kein Anfang?

Warum nicht damit Anfangen die Realität anzuerkennen

Die Hütte 2

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Weiter geht es mit „der Hütte“. Den ersten Teil findet ihr hier.

Im Kapitel 7 ist mal alles so sonderbar normal, dass es Aufmerksamkeit erweckt. Jesus ist ein Mensch, der eine Schüssel fallen lässt und danach wird aufgewischt. Beim Essen wird normal geplaudert und danach abgewaschen. Wie in der „idealen“ Familie, wo alle alles mit Liebe und Freude machen und kein böses Wort verloren wird. Tja Jesus wird noch mehr als normaler Mensch dargestellt, der sogar eine zu große Nase hat (von seiner Mutter geerbt) und auch sonst nicht überwältigend aussieht. Damit das keinem entgeht, wird das hier gezielt angesehen. Danach gehen Mack und Jesus hinaus in die Nacht um sich die Sterne anzusehen. Dort oben im Gebirge ist der Anblick überwältigend und die beiden finden den Sternenhimmel unglaublich. Der Mensch wird ins Zentrum der Liebe Gottes gestellt (so nebenbei), damit wir nicht vergessen, dass wir das Zentrum des Universums (Gottes) sind, auch wenn wir im Universum so unbedeutend sind. Ich möchte die Metapher nicht gleich angreifen, denn sie ist ja ein schönes Bild. Doch irgendwie kommt es mir so vor, also würde der Himmel wieder eine Kristallkugel werden, auf der die Sterne aufgemalt sind. Elousia (Papa) ist der Urgrund allen Seins und wohnt und wirkt in allen Dingen. Er ist die höchste Realität und die Masken dieser Realität (das Sein) werden vergehen. „Das Sein transzendiert immer die äußere Erscheinung, das was nur scheinbar existiert.“ (S. 141) Was soll ich jetzt dazu sagen? Ein netter Satz, doch wie üblich eher einer der Art der Phasendrescher. Nett, aber selber hohl. Man könnte sagen der Satz selber ist nur eine äußere Erscheinung, die nur scheinbar existiert. Im Kontext des Buches könnte man das übersetzen. Wer mich (Jesus) wirklich kennt – als Person – dem ist mein Aussehen egal, denn ich bin ein so wertvoller Mensch, das dies auf Dauer das entscheidende ist. Jesus hat kein Interesse daran vom Menschen wegen Äußerlichkeiten verehrt zu werden. Dies ist ja auch ein zentrales Anliegen des Buches. Freiheit und Liebe sind entscheidend, nicht Rituale, die mit Gewalt und Furcht den Menschen aufgedrückt werden sollen. Wieder mal finde ich das sinnlose abgleiten in die Esoterik schade. Mehr Gottbezogenheit und weniger Abgehobenheit hätten dem Buch sicher noch besser getan. Schon bin ich beim nächsten Kapitel. Es beginnt sehr nett, mit dem Traum zum Fliegen. Ich kann das nachvollziehen. Lange Zeit hatte ich ähnliche Träume auf ähnliche Art. Die waren so realistisch, dass ich manchmal nicht verstehen konnte, dass ich im Wachen nicht ebenso einfach über eine zweispurige Straße springen konnte wie im Traum. Tja manchmal konnte ich Traum und Wirklichkeit nicht unterscheiden. Ich muss erkennen, dass es vielen Menschen so geht. Doch das ist so ein Problem. Denn die Wirklichkeit ist eben so, dass wir nicht (ohne Hilfsmittel) fliegen können. Sorry, jetzt aber wieder zurück zum Buch. Nach einem Höhenflug folgt natürlich die Landung in der Realität, oder bei Mack in seiner Depression. Zudem kann es ja nicht sein, dass er bei Gott ist. Oder?

Ein Frühstück soll uns klar machen, wie alltäglich Gott ist und wie sehr er sich doch von uns unterscheidet. Gottes Unterhaltungen sind für Menschen nicht zu verstehen, aber er kommuniziert mit sich immer auf der gleichen Ebene. (Was für ein Wunder, wenn jeder von den dreien der ganze Gott ist, aber was soll Logik hier?) Damit wir das nicht vergessen, gibt es ein Gespräch von Mack mit Papa. Natürlich hat Gott nie Menschen mit seinem Zorn getötet, „denn die Sünde trägt ihre eigene Strafe in sich“ (S. 151). Es wird ein netter Pappkamerad aufgebaut. Gott ist der Chef und Jesus muss folgen und naja was der Hl. Geist macht, weiß keiner so genau, aber jedenfalls auch Gott folgen. Also alles brav Hierarchisch. Schöner Pappkamerad, der auch sofort demontiert wird, wie es sich für einen Pappkameraden gehört (wer nicht weiß was ein Pappkamerad ist, kann hier nachlesen). So lernen wir, dass diese drei sich immer schön mir Respekt behandeln und dass alle drei gleich sind. Damit war ja auch gar nicht zu rechnen, wenn es zwar drei Personen sind, aber alle nur EIN Gott sind. Dann fang es wieder mal an esoterisch zu werden und auch komplett falsch. Wieder kann ich mich des Gedanken an den Kreationismus nicht erwehren. Der Mensch ist von Gott ohne Hierarchie geschaffen. Jede „menschliche Institution“ (S. 154). Sorry wenn ich sage dummer geht es nicht. Vielleicht sollte ich besser sagen Ignoranter geht es nicht. Mir ist klar, was damit für eine Botschaft transportiert werden soll, nämlich dass auch in den Beziehungen zu Gott es keinen Chef gibt. Also Gott nicht der König, der Boss, … ist. Wobei ich das persönlich teilweise falsch finde. Naja vielleicht sehe ich solche Dinge eher konservativ. Was soll‘s. Das ist ja nicht das Problem. Klar kann man Autorität missbrauchen und es ist, obwohl nicht direkt ausgesprochen wohl so, dass Autorität früher oder später sogar zum Missbrauch führt. Das Buch stellt klar, dass wir es nicht schaffen können ohne Hierarchien zu leben, doch das ist ja wieder mal nicht mein Problem. Mein Problem ist der Realitätsverlust, der nur mit Kreationismus zu erklären ist. Zugegeben, es ist nur eine fiktive Geschichte, aber es geht doch um mehr. Es soll eine Botschaft transportiert werden und sie wird jetzt schon deutlich kreationistisch erzählt, statt einfach den Kern der Sache anzusprechen. Da dies ein Buch ist, das versucht über die emotionale Schiene zu arbeiten, halte ich das für gefährlich. Das eigentliche Thema – Schmerz und Verlust – wird missbraucht um unbemerkt Dinge zu transportieren, die damit nichts zu tun haben. Damit meine ich nicht, dass das Schlimme daran ist, dass es ein Buch über Glauben ist, denn was soll man anderes erwarten. Ich finde das durchaus in Ordnung. Ein Buch über Glauben ist nicht falsch, besonders wenn es den auf eine autoritätsfreie und rein persönliche Form der Religion hinarbeitet. Doch dafür wieder ins Mittelalter zurück zu müssen, finde ich nicht in Ordnung.

Was ist jetzt meine Kritik daran? Vielleicht sollte ich das mal auch erwähnen. Nun es ist die Behauptung es wird behauptet, dass es wir sind die Hierarchien erfinden. Das sie NICHT GOTTES WERK SIND. Doch das kann ja nur falsch sein. Sorry. Noch mal langsam. Gehen wir mal von der Grundthese aus, dass Gott existiert und die Welt so geschaffen hat wie sie ist. Dann ist es so, dass all diese Beziehungen und die damit automatisch auftretenden Hierarchien und Autoritäten ein Bestandteil des Menschseins sind. Ja man kann sagen, alle in Beziehungen lebenden Wesen haben solche Systeme. Sein es Schwarmwesen, oder eher soziale Wesen wie Elefanten, Affen, Hunde, …. Doch auch Tiere die sich nur zur Paarung treffen und dann die Kinder nur von der Mutter aufgezogen werden haben das. Sprich es ist ein Grundprinzip der Evolution und, ich möchte selber philosophieren, ein automatischer Bestandteil der Beziehung. Es liegt an uns, ob wir das Ausnützen und Ausnützen lassen. Doch da ja Gott diese Welt so geschaffen hat wie sie ist, dann HAT er auch diesen Aspekt so geschaffen, denn es ist ein Aspekt, der Tiere und Menschen sozial macht. Wieder muss ich sagen, dass man den entscheidenden Punkt des Buches wohl ohne Kreationismus besser rübergebracht haben hätte können. Glauben, also unsere Beziehung zu Gott darf und soll keine Beziehung sein, in der wir Mittler bedürfen und in der wir uns Gott unterwerfen sollen. Daraus folgt aber auch, dass wir für keine anderen Menschen Mittler sein sollen und schon gar nicht diese Gott unterwerfen dürfen.

Stattdessen wird Unsinn erzählt und dann das Argument gebracht, wir verstehen nicht warum es Schmerz gibt. Doch ist das wirklich so? Eine physikalische Welt, in der die Wesen durch Evolution entstehen, in der MUSS es Schmerz und Unglück geben. Evolution versucht Überleben zu sichern, nicht das Glück der Wesen. Glück, Friede und Freude sind keine Konzepte, die in der Natur vorhanden sind. Es sind menschliche Konzepte und es sind gute Konzepte, doch wir sollten vermeiden diese auf die Natur zu legen. Wenn Löwen ein Gnu töten, dann ist das weder Gut noch Böse, auch wenn es das Gnu wohl schlecht und die Löwen gut finden. So funktioniert eben das Leben und wenn man es gläubig betrachtet, dann ist das Gottes Wille und Gottes Werk. Zu behaupten Gott wollte das nicht, hört sich nach Stümper an. O sorry, diese Welt ist mir schiefgegangen, die nächste wird dann besser. Versprochen.

3 Kommentare zu “Die Hütte 2

  1. Pingback: Die Hütte 1 « Kein Anfang?

  2. Wenn Löwen ein Gnu töten, dann ist das weder Gut noch Böse, auch wenn es das Gnu wohl schlecht und die Löwen gut finden. So funktioniert eben das Leben

    Tja, ein gutes Wort – die Frage ist nur, warum sitzen dann Millionen von Menschen in Gefängnissen. Wenn ein Mensch einen Mensch tötet, wenn ein Kind missbraucht wird … warum ist dass dann böse? .. so funktioniert das Leben … sagst Du, die Gesellschaft unterscheidet das aber sehr stark zwischen Tier und Mensch. Und beim Menschen weiss man schon, dass es böse und gut angeblich geben soll. Wobei ich auch der Meinung bin, dass man innerlich weiß, was „gut“ ist. Es geht eher darum, dass Böse als Teil anzuerkennen, dass derjenige der Böses tut, Teil von uns allen ist und grosses auf sich genommen hat, bei Auswahl seiner Inkarnation …. aber den Gedanken lehnst du wahrscheinlich ab, obwohl er bewiesen ist und somit bleibst Du im kleinkarierten Schachteldenken der rein materiellen Welt ohne geistiger Grundlage ….. Das ist auch weder gut, noch böse, es ist einfach so.

  3. Danke für die Bestätigung! Passiert in letzter Zeit immer wieder.
    Gut und Böse sind menschliche Produkte, die dazu dienen, unsere Gesellschaft am „Laufen“ zu halten. Sprich Gut ist das, was die Gesellschaft zusammenhält und Schlecht, dass was ihr schadet. Also Gut/Schlecht ist immer eine subjektive Angelegenheit. Es ist Aufgabe des Glaubens (das meine ich hier wörtlich) festzulegen was Gut und Böse ist. Denn das Innerliche ist doch meist eher wunschgetrieben. Oft genug machen Täter die Opfer für ihre Taten verantwortlich, oder finden ihre Taten Gut. Ebenso kann das was gestern gut war heute als schlecht gelten. Etwas Sklaverei, Frauen Diskriminierung, Völkermord, Vergewaltigung,Schlagen von Kindern, …
    Folglich ist das Konzept Gut/Böse wichtig für das zusammenleben, aber nicht brauchbar um die Natur zu qualifizieren, denn es ist schon schwer bis unbrauchbar um Menschen zu beurteilen. Im Grunde bleibt nur über Regeln (=Gesetze) aufzustellen und diese dann einzuhalten.
    Ich bleibe dabei, dass es ein von der Gesellschaft abhängiges Konzept ist, was gut und böse ist. Daher ist es relativ. So etwas wie absolute Werte gibt es nicht. Denn selbst das Recht auf Leben ist dabei nicht als absolut zu erkennen.
    Ich kann mit der gleichen Richtigkeit sagen, dass alle die anders Glauben als ich getötet werden sollen. Für die andersglaubenden ist das sicher böse, für die „richtig“ Glaubenden gut. Es macht sogar einen Sinn, wenn ich ihn (für mich) als falsch bezeichnen würde.

    Das ich den Gedanken an Inkarnation nicht anerkenne ist, hat wohl mehrere Gründe. Hauptsächlich wohl reine Gründe das Glaubens. Meiner Erfahrung und meines Glaubens nach gibt es keine Wiedergeburt, sondern ein Leben nach dem Tod (wo anders? Wer weiss dass schon?).
    Also wer hat jetzt den richtigen Glauben. Ich der ich nicht an Wiedergeburt GLAUBE, oder du, der es tut? Glaube ist etwas absolutes! Wissen dagegen NICHT.

    Doch das ist eine reine Glaubenssache und ich bin bereit anzuerkennen, dass das falsch sein könnte es ist daher für mich im Grunde alles vorstellbar von dem bleben der Geister der Ahnen über partieller Wiedergeburt, bis zu kompletter Wiedergeburt. Doch vorstellbar heißt nicht viel.
    Daher gibt es das Wort, dass du Beweis nennst. WISSENSCHAFT ist das Konzept, das du doch so ablehnst, weil es einfach nicht das anerkennt, dass DU FÜR RICHTIG HÄLTST.
    Reinkarnation ist sicher NICHT nachgewiesen. Denn wenn es das wäre, würde man davon wohl in Nature oder Science lesen. Sorry. Wie Nachweis funktioniert ist estwa, dass du wohl nicht verstehen willst, da es dir dann nicht erlauben würde an das zu glauben, das du glauben willst.
    Doch ich will es trotzdem noch einmal machen (genauer findest du es hier.
    Also es ist ganz einfach.
    – Jemand überlegt sich eine Aussage.
    – Man überlegt wie die Welt aussieht wenn diese Aussage wahr ist
    – Man überlegt wie die Welt aussieht wenn diese Aussage falsch ist
    – Danach versucht man sich anzusehen, ob man die Daten mit dem ersten Fall erklären kann. Nur wenn das möglich ist, dann macht es Sinn weiterzumachen
    – Danach versucht man herauszufinden, ob die Daten mit dem letzteren Fall erklärt werden können.
    Nur wenn das sicher NICHT möglich ist, kann man sagen das etwas bewiesen so ist.

    Einstein, Newton, Chemie, Evolution … sind so überprüft worden und bestätigt worden.
    Andere Ideen eben nicht, wie Phlogiston, Lebenskraft, …

    und somit bleibst Du im kleinkarierten Schachteldenken der rein materiellen Welt ohne geistiger Grundlage

    Also wenn ich jetzt böse wäre, würde ich das jetzt einfach postwendend an DICH schicken. ICH bin WISSENSCHAFTLER.
    Das kannst du nicht verstehen, denn du bist in DEINEM „kleinkarierten Schachteldenken“ fixiert.
    Ich kann mir alles vorstellen und ich werde es sogar begrüßen. Es bedarf nur eines winzigen, ganz leicht zu erfüllenden Dings, des BEWEISES.
    Denn diese dummen Schlagworte sind inhaltsleer.
    Was heißt Materialismus?
    Ich akzeptiere, dass unser Denken eine immanente Eigenschaft unseres Gehirns ist. Warum auch nicht. Jeder der Computer kennt, sollte kein Problem damit haben. Programme sind ja auch „nur“ immanente Eigenschaften des Computers. Ebenso ist Temperatur auch nur eine immanente Eigenschaft.
    Zugegeben, es Bedarf schon von guten Chemiekenntnissen und einen offenen Geist, um das verstehen zu können. Doch wenn man Chemie gut genug kennt, wird klar, dass das so funktioniert.

    „Geistige Grundlage“
    Eigentlich sollte ich mich jetzt auf dem Boden kringeln vor lachen. Leider nehme ich an, dass du das ernst meinst.
    Wenn du mit geistige Grundlage meinst, etwas a’la Seele meinst, so will ich es hoffen, habe aber keine Beweise dafür.
    Wenn du mit geistige Grundlage meinst was ist die Grundlage meines „Weltbildes“
    so muss ich sagen, dass ich an das „Gute“ (dumm nachdem was ich oben gesagt habe, oder?) im Menschen glaube und daher so etwas wie Humanist bin. Dann ist das so, wo meine Weltsicht aufliegt. Ich würde sagen es summiert sich in diesen Spruchen sehr gut:
    „Was du nicht willst das man dir tut, dass füg auch keinem anderen zu.“
    „Sieh nicht auf dem Splitter im Auge deines Nächsten, sieh auf den Balken in deinem eigenen Auge“

    Tja jetzt hätte ich es fast vergessen. Wenn es dann um die Welt UND meinem Glauben geht, so akzeptiere ich die Welt lieber so ist wie sie ist, als mir etwas vorzumachen.SO schmerzhaft das auch sein mag

    Also komm mir bitte nicht so. Da bist du bei mir sicher am Falschen.

    Ich habe kein Problem über Wiedergeburt zu reden, selbst wenn ich sie für einen falschen Glauben halte.
    Doch wenn du mir zeigen willst, dass sie real ist, dann wären Fakten nett.
    Bisher habe ich nichts gesehen, dass sich nicht besser durch Irrtum, Betrug oder falsche Einschätzung erklären ließ.

    Naja und ich will jetzt nicht so sein und darauf bestehen, dass es wohl unmöglich wäre dass von temporaler Telepatie oder von Nachrichten aus dem Totenreich unterscheiden lässt. Ist mir nämlich egal jeder dieser Nachweise wäre ein Hammer.

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