Kein Anfang?

Warum nicht damit Anfangen die Realität anzuerkennen

Homöopathischer Spaziergang – 4. Was kann man überprüfen

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Station 4: Was kann man testen und wie würde so ein Test aussehen

 

Homöopathie ist wie bereits gesagt eine gut zu überprüfende Angelegenheit. Wir haben etwa Arzneimittel, für die sehr gute Placebos existieren. Etwa die Laktosekügelchen, die einfach NICHT mit einer Potenz vermischt werden, das alkoholische oder wässrige Lösungsmittel selber. Alleine bei Urtinkturen und Niederstpotenzen (D1-D3,C1) kann es sein, dass Geschmack und Aussehen einen Hinweis darauf geben könnten ob ein Plazebo oder das „Arzneimittel“ vorliegt. Ein Problem, dass bei „normalen“ Arzneimitteltests oft große Probleme aufwerfen für den Planer der Studie. Doch bei Homöopathie ist damit leicht ein großes Problem beseitigt.

Generell sind für Untersuchungen Mittel bis D5/D6 nicht zu empfehlen, da bis dahin Substanzen, welche noch im ppm (10-6) Bereich wirksam werden, das Ergebnis verfälschen können und daher die Aussage wertlos ist. Eine Wirkung wäre dann unter Umständen „klassisch molekular“ und es wäre damit sogar ein „Antibeweis“ für die Homöopathie angetreten worden, denn es hätte nichts mit deren Vorstellungen zu tun (Allopathie statt Homöopathie wie Hahnemann sich ausdrückte).

Generell ist es für einen Tester nett, dass die Homöopathie so klare Allgemeinrichtlinien vorgibt. Denn wenn ich etwa Nachweise das Aspirin gegen Kopfweh, aber nicht bei eitrigen Wunden hilft, dann sagt das NICHTS aus bezüglich von z.B.: Kaliumchlorid. Denn wenn ich Nachweise das Kaliumchlorid etwa keine interessanten Heilwirkung hat, dann sagt das ebenfalls nichts über Aspirin oder ein anderes Medikament aus. Jedes Mittel muss für sich getestet und bewertet werden.

Doch die Homöopathie ist da anders!

Fällt ein Stein, fallen alle Steine, um ein Gleichnis zu verwenden. Homöopathie ist schließlich eine allgemeine Aussage wie ALLE Mittel wirken und wenn das nicht allgemein gilt, dann ist die Aussage zumindest grob reparaturbedürftig und es eigentlich nicht mehr einzusehen, dass Homöopathie eine Ausnahme vom Wirkungsnachweis der „klassischen“ Medizin hat. Denn schließlich sollte es für Homöopathie kein Problem sein gleich BEIDE Nachweise zu erbringen: Die Arzneimittelbilder und den Wirkungsnachweis.

Also wenn schon bei einem Mittel KEINE Bestätigung auch nur einer Aussage, bedeutet bereits das Ende der Homöopathie wie wir sie kennen.

Doch was gibt es nun zu testen?

Also da wäre die „Königsdisziplin“ und auch gleich die Minimalanforderung der Wirkungsnachweis. Es ist gar nicht so viel was da verlangt wird. Nur das eine (spezifische) Wirkung auch dann nachzuweisen ist, wenn der Patient UND der behandelnde Arzt nicht wissen ob ein Placebo oder das „Arzneimittel“ gegeben wird. Es spielt hier keine Rolle, wenn die Behandlung etwa personalisiert erfolgt wie es die Homöopathie vorschreibt. Trotzdem kann die Behandlung etwa nur von einer Krankheit erfolgen, damit die Patienten beider Gruppen sich möglichst gleich zusammensetzten, beides widerspricht sich nicht. Falls jemand einwendet, dass es ja ein ethisches Problem sei die Hälfte der Patienten nur mit einem Placebo zu behandeln, so muss ich hier auf die Tatsache verweisen, dass dies alle Placebo kontrollieren Studien haben und es daher dafür strenge Vorschriften gibt. Außerdem darf nicht vergessen werden das ja BIS zu einem Nachweis Homöopathie selber (unabhängig davon ob sie wirkt oder nicht) ja als Placebo zu werten ist. Bisher haben die Homöopathen auch kein Problem ALLE Ihre Patienten unter Umständen nur einer Placebobehandlung zu unterziehen.

Außerdem kann man ja die Behandlung nur Komplementär zur „klassischen“ Therapie machen und dann etwa nachsehen, ob es zu einem kürzeren Krankenhausaufenthalt kommt. Man könnte nur Krankheiten behandeln, für die es keine klassische Behandlung gibt, oder bei denen keine Risken bei einer Nichtbehandlung zu erwarten sind, zumal das ja unter ständiger ärztlicher Kontrolle ablaufen kann. Also da gibt es keine Ausreden und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

 

Doch es geht noch leichter, denn da gibt es ja noch die Arzneimittelprüfung selber. Auch das ist ja eine Vorhersage der Homöopathie und ein ethisches Problem hier zu konstruieren absolut nicht zulässig. Immerhin sind jene die das Placebo bekommen auf der „sicheren“ Seite. Egal wie „stark“ ein Homöopathikum wäre, die Kontrollgruppe ist dem ja nicht ausgesetzt. Auch hier gilt, es spricht absolut nichts dagegen die Arzneimittelprüfung placebokontrolliert und doppelverblindet durchzuführen. Besser wäre in diesem Fall sogar eine „Dreifach“verblindung, sprich auch die auswertenden Personen dürfen nicht wissen welche Gruppe was erhalten hat. Dies würde jedenfalls die Homöopathie vorwärts bringen, denn es würde unspezifische (sprich vom Mittel unabhängige) Symptome von spezifischen unterscheiden helfen, was derzeit nicht gemacht wird. Also wird etwa eine Arzneimittelprüfung während einer Grippewelle wohl viele Grippesymptome zeigen, die aber NICHTS mit dem Mittel zu tun haben.

Doch selbst jetzt sind wir noch nicht am Ende. Bisher haben wir ja immer die Wirkung auf den Menschen beobachtet. Wir könnten jedoch weiter gehen und die Wirkung auf Tiere und niedere Organismen beobachten. Was dabei jedoch nicht vergessen werden darf ist, dass auch hier die Studie zumindest einfach verblindet und placebokontrolliert sein muss (und zwar bezüglich des Behandlers/Experimentators), denn ein Tier weiß zwar nicht das es ein Medikament erhält, aber auch bei Tieren sind Placeboeffekte bereits nachgewiesen und zudem weiß der Behandler sehr wohl das er das Tier behandelt hat und ist dazu verleitet behandelte Tiere/Organismen anders zu werten als unbehandelte, so er weiß welches Tier/Organismus zu welcher Gruppe gehört. Aber man kann noch weiter gehen und sich auf den Wirkmechanismus einer Substanz im Körper beschränken. Am besten nur auf eine einzige Reaktion. Da ja sehr viel in den Zellen nach einem Schlüssel-Schloss-Inhibitor Prinzip beruht, sollte es leicht sein etwa einen ELISA Test zu konstruieren, der eine Reaktion dann nachweist wenn der Schlüssel passt und dann die potenzierte Substanz (der Inhibitor) bei vielen Konzentrationen (Potenzgraden) testen. ELISA sind sehr empfindlich und es sollte daher leicht sein IRGENDEINE Wirkung nachzuweisen, wobei es egal ist ob es zur erwarteten Inhibition (wie bei hohen Konzentrationen sicher) kommt, oder sogar zu einer Verstärkung der Reaktion kommt (Wirkungsumkehr).

Also lässt sich sagen, es ist sehr leicht Homöopathie zu testen und es gibt keinen Grund das abzulehnen oder nicht zu tun. Im Falle der Arzneimittelprüfung wäre es sogar dringend anzuraten, besonders wenn Homöopathie eine Wirkung hat, da es ja sonst eine Gefährdung für den Patienten darstellt, wenn in den Repetitorien falsche Arzneimittelbilder stehen.

 

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